– Blog-Officials join launch of airborne camera at Wolfsbruch-Mire –
Nach einem Jahr ohne Moorkieker empfingen die Wolfsbrucher Moor-Terrassen in diesem Dürre-Sommer gleich mehrfach „hohen Besuch“: durch die Drohnen-Kamera von Heinz-Günter Wolf, Ex-Apotheker aus Hemmoor …

Aus der Flugbahn der Kraniche senkt sich der Drohnen-Flieger zur Nahaufnahme über den „Bocksbult“ (Beet 4)
Pict.1: Airborne camera looking for a good shot at hummock No. III
… und aus der Chefetage vom hochmoor.blog. Hier unsere Blog-Administratorin Lena, mal nicht am Rechner, aber auch auf Moorschuhen mit gutem Stehvermögen:

Am Fuße der von Lena markierten Birke fand sich eine 10cm – Schicht aus Frischtorf, die wir im vorigen Blog-Beitrag gezeigt haben
Pict.2: Blog-Admin Lena marking area of recent peat-layer
Weiteres Bodenpersonal auf dem Damm von Beet 4: der Drohnen-Pilot Heinz-Günter Wolf, assistiert von Frau Karin und ihrem Moorkieker Günther (l)

Markierungen zeigen den Transsekt auf Beet 4.2 mit BuRi III (dem „Bocksbult“) und zwei markierten Bultverbunden
Pict.3: Panoramic view of terrasses at western edge of rewetted area
Die fliegende Kamera zeigt hier den Westrand der vernässten Mulde nahe der Wasserscheide („Scheidung“) aus der Kranich-Perspektive. Die auffälligen Unterschiede im Höhenwuchs der Gehölze gehen zurück auf Differenzen zwischen Geländeoberfläche und Moorwasserstand. Das gilt insbesondere für die obere Bildhälfte, wo sich „Scheidung“ und randnahe Beete an verschieden hohen Gehölz-Streifen wieder erkennen lassen.
Im deutlich kahleren Bildvordergrund werden Birken und Kiefern zusätzlich zum Wasserstand durch flächendeckende Torfmoose kurz gehalten, ein Effekt, den Nahaufnahmen der Drohnen-Kamera reichlich belegen. Dieses Wechselspiel zwischen Torfmoosen und Gehölzen werden wir in einem der folgenden Beiträge genauer unter die Lupe nehmen.
Pict.4: Hummock No.III surrounded by layers of S. papillosum, colored white (Albedo) and S. fallax (bright green)
Der hier senkrecht abgelichtete „Bocksbult“ diente uns schon in einem früheren Beitrag als Beispiel, wie sich Moosbulte in wechselnder Witterung entwickeln. Der Fotogalerie von damals fügen wir mit der Aufnahme aus der Drohnen-Perspektive eine weitere Variante aus einem Dürre-Jahr an, dem ein kaum weniger extrem feuchtes Jahr voran gegangen ist.
Unser Vergleichs-Foto vom Hitze-Sommer 2013 zeigt in etwa den Ausschnitt, den wir in diesem Sommer zur Orientierung für Heinz-Günter und seine Drohne abgezirkelt hatten:

BuRi III mit ausgeprägtem Ring von Birken-Anflug und – Aufwuchs um den Bult-Fuß; Albedo-Bleiche nach wochenlanger Sommer-Hitze
Pict.5: Same hummock No.III during summer-drought of 2013
Auf beiden Bultfotos lässt die Bleiche der Torfmoose das Blattgrün von Bäumen und Gräsern deutlich hervortreten. 2013 zeigen sich Dach und Hang des Bults noch mehr oder weniger dicht von den Gefäßpflanzen (vorwiegend Birken und Pfeifengras) besiedelt. 5 Jahre später sind außer der Kiefer nur Reste der grünen Pflanzen auf dem Bult-Areal verblieben.
Bei den Bultmoosen selbst haben sich die Anteile zwischen S. papillosum (albedo-weiss) und S.palustre (rotbraun) nahezu ausgetauscht. Im Zuwachs beim Sumpf-Torfmoos sehen wir Nachwirkungen der Extrem-Nässe 2017, und das Wechselspiel der beiden Bultmoose ist uns ein weiteres Beispiel für eine „Bult-Schlenken-Schaukel“.
Anders als beim „Gehlken-Bult“ auf Beet 6, wo auch Wollgräser und Pfeifengras auf- und ab-pendeln, gewinnt auf Beet 4 eine beständig geschlossene Moosdecke zunehmend Kontrolle über ihre Mitbewerber um Platz und Ressourcen.
Über das eingekreiste Bult-Areal hinaus betrachtet zeigt uns das Foto aus der Drohnen-Kamera einen Geländeausschnitt von 10 bis 12 Quadratmetern. Auch hier decken Torfmoose große Teile der Oberfläche – die meisten davon sommerlich weiss gefärbt als S. papillosum zu erkennen. Wir sehen darin den Beginn zu einem Bulten-Verbund, unter dem sich Torf ablagern wird, wie wir im vorigen Beitrag dokumentiert haben.
Bulten-Verbunde, wie der um den Bocksbult herum entstehende, füllen auch die weitere Umgebung, wie der Vordergrund auf dem weiter oben abgebildeten Panorama erkennen lässt. Dem Einzelbult wie der Ausbreitung der Bultsphagnen im Mittelteil von Beet 4 haben die extremen Wetterlagen der letzten Jahre unverkennbar geholfen, im Wettbewerb mit Gräsern und Gehölzen Vorteile zugunsten der Torfmoose zu erzielen.
Dass entscheidende Schritte in Richtung Hochmoor-Genese durch Klimaextreme angestoßen und voran getrieben werden, weckt bei uns Hoffnungen auf einen höchst wünschenswerten Effekt negativer Rückkoppelung; wenn nämlich die von Menschen (CO2-) gemachten Wetterkapriolen über die Wiederkehr torfbildender Moore zu nachhaltiger Reduktion von Kohlenstoff führen, wie das die Unterzeile unseres Blog-Titels verheißt.
Abstract:
This post focusses on the question how bog-plants – especially sphagna – cope with changing weather conditions as extreamly different as they have been exposed to during the last two summers.
Overall pictures as well as close up shots of hummocks give strong evidence to the fact that both mosses thriving at hummock-level – S. palustre and especially S. papillosum – heavily extend coverage clearly to dominate their competitors among grasses (esp. Pipegrass) and trees (esp. Birches).
Whether climate change itself may thus enhance chances for bog-generation of bigger scale will be questioned in our posts to come pretty soon. Favoured locations in coastal areas like Kehdinger Moor might be among the first to curb CO2-overflow for good in accordance to the slogan underlining this blogs title… „deposit carbon for thousands of years to come if necessary“.