Aufgewühlt fanden wir das dicke Polster aus Torfmoosen in diesem Herbst an einem unserer ältesten Moosbulte, den wir seit zehn Jahren vermessen und mit der Kamera begleiten.
Tierisches im wiederbelebten Kehdinger Hochmoor

Männlicher Moorfrosch im Balzkleid (Foto: Christian Fischer)
Frühwanderung im Aschhorner Moor am 16.06.2015
Eine Gruppe von 24 Personen brach am 16.06.2015 auf zu einer Wanderung durch die Flächen des Torfwerkes. Zunächst ging es über das Betriebsgelände mit den Hallen und Lagerplätzen. Hier waren die ersten Vögel zu sehen und hören. Bachstelze, Rauchschwalbe und Hausrotschwanz wurden beobachtet, aus den benachbarten Gehölzen riefen Zilpzalp, Buchfink und Kuckuck.
Der in den Vernässungsflächen brütende Greifvogel, die Rohrweihe, zeigte sich nur kurz in den frühen Morgenstunden. Ebenfalls der Kranich ließ sich ohne Laut blicken, als ob er nur mal die Route der Gruppe erkunden wollte.
In einer weiteren Vernässungsfläche, die allein durch eine Höhendifferenz von drei Metern eine Strukturierung hinsichtlich Nässe und Nährstoffe aufweist, konnte der Gesang des weißsternigen Blaukehlchens genossen werden, jedoch, zur Enttäuschung der Teilnehmenden, ließ es sich nicht blicken. Dieser Vogel wird seit gut fünf Jahren in den Vernässungsflächen beobachtet, mit zunehmender Tendenz. Ein gekammerter Abflussgraben bietet den Vögeln unterschiedlich gestaltete und bewachsene Kleingewässer. Hier fühlen sich Krick- und Stockenten wohl, aber auch Graugans, Rotschenkel und Bekassine.
Einige Libellen, Azur- und Moosjungfern, entkamen nicht den scharfen Blicken von Herrn Ben Sass und wurden fotografisch dokumentiert, so die Fledermaus Azurjungfer und die Große Moosjungfer.
Georg Ramm, aus dessen Wander-Protokoll hier zitiert wird, löst mit dem letzten Satz zugleich unser Suchbild-Rätsel vom vorigen Blog auf. Unser Freund und Moor-Experte hat derzeit eine heftige Erkrankung zu überstehen, wir wünschen ihm baldige Genesung und noch so manche tierische Entdeckung in seinem Moor.
Hier folgen schon mal einige Kostproben:
Hoch gesteckte Erwartungen und ein paar bange Fragen an das Aschhorner Moor

Dauerhaft hohe Feuchtigkeit vorausgesetzt, breitet sich S. fallax zu weitläufgigen, dicken Teppichen aus
Mit dem NABU Kehdingen ins Aschhorner Moor am Ostermontag
Ein sonniger Ostermontag war eine gute Voraussetzung für die NABU-Wanderung durch Vernässungsflächen des Aschhorner Moores. In unserer Fotogalerie kommentiert Georg Ramm einige der Aufnahmen, die Willi Decker von unterwegs und aus dem Gebiet der jüngst begonnenen Terrassen-Vernässung mitgebracht hat.
Mit den Augen des Moorkenners gesehen:
Von den Terrassen sind die Bagger abgezogen, und schon nach einigen Regengüssen zeigt uns Georg, wo sich erste Anzeichen erkennen lassen, dass die Moorbewohner zurück kehren.