Aufgewühlt fanden wir das dicke Polster aus Torfmoosen in diesem Herbst an einem unserer ältesten Moosbulte, den wir seit zehn Jahren vermessen und mit der Kamera begleiten.
Wolfsbrucher Moor
Bult-Schlenken-Plateau – Teil 1: Vegetationswandel im Rhythmus periodisch wechselnder Niederschlagsmengen
– Change in Plant-Species following Patterns of Precipitation –

Sphag. papillosum und S. fallax bedrängen einen dichten Bestand von Pfeifengras (Foto: Gehlken, 2002) am Beginn einer ersten Bult-Entwicklung im Innenraum der Mulde. (Siehe auch: Gehlken, 2002 b)
Feuchter Start im Schlenken-Modus (2002 – 2009)
Fotofolge und Diagramm der Regenmengen verweisen die bisher gezeigte Entwicklungsreihe in eine Periode mit überdurchschnittlich reichen Niederschlägen, und die merkwürdigen „Einbrüche“ auf dem letztgezeigten Foto von 2009 mögen frühzeitige Anzeichen darauf sein, dass der über Jahre hin überschüssige Regen ausgeblieben ist. Bevor wir diesen Wendepunkt genauer betrachten, eröffnen wir eine Galerie mit Bultfotos der „Trockenjahre“ seit 2009.
Bruchwald-Plateau – Teil 4: Nährstoff-Verknappung lässt uns fraktale Muster wieder erkennen
– Decreasing Nutrients help us rediscover Patterns of Hummock-Formation –
Looking forward to one of our next blogs we point out some features effected by hummock-shaping forces that appear to be enhanced in habitats located higher up towards the edge of the shallow basin (Mulde).
Seit dem Frühjahr 2012 ist der Senkenteil von Beet 4 für uns nur noch schwierig zu betreten; nicht so für den Rehbock, der in diesem Herbst 2014 die größere der Kiefern geschält und dabei unseren Bult-Ring III ziemlich platt getrampelt hat, wie das jüngste unserer Belegfotos weiter unten dokumentiert. Wir vertrauen auf die Torfmoose und ihren raschen Wiederaufbau und verfolgen die weitere Entwicklung vom trittfesten Damm im Graben 4, etwa von der Stelle, wo auf dem 2010er-Foto oben links auch das am dichtesten belaubte Birklein Halt findet.
Hinter dem Horst von Pfeifengras, der mit jährlich neuen Trieben die Bultspitze trägt, hat binnen drei Jahren eine Kiefer ebenso viele Stockwerke in die Höhe getrieben. Damit kontrastiert der immergrüne Nadelbaum besonders auffällig mit dem laubarm dahinsiechenden Nachwuchs der Moorbirken, denen unser Moorbiologe Georg gerne und unermüdlich bescheinigt, dass sie zu den verlässlichsten Zeigerarten gehören, denen wir unverzichtbare Hinweise auf Erfolg oder Misslingen unserer Bemühungen um die Wiederkehr der Pflanzen des Regenmoores verdanken. In dem Maße wie unsere als BultRing III registrierte Torfmoos-Synusie sich ausbreitet, zeigt die Jahresfolge der Fotos, wie die im Wachstum stagnierenden Bäumchen – mit dem Bultrand aus S. palustre nach aussen hin abgedrängt – vor dem heranwachsenden Moosberg aus S. papillosum zurückweichen. Anders als die Laubbäume, die den durch Mooskonkurrenz und Sommerhitze verursachten Wachstumsstopp in dieser Vegetationsperiode 2013 nicht mehr wettmachen können, werden die durch ihre Sommerbleiche („Albedo“) geschützten Moosköpfchen mit den ersten Regengüssen die Luft in ihren Hyalinzellen durch Wasser ersetzen, ihre übliche Färbung annehmen und bis zur Winterruhe weiter wachsen, falls sie nicht gestört werden, wie beim Besuch durch den Rehbock im Herbst 2014 beispielsweise.